Day In The Dirt - May 24 1992

The following is an article originally published in the 1992 July issue of Beach Happy magazine, written by Volcom's co-founder, Richard Woolcott. It chronicles the legendary party known as 'Day In The Dirt'. The story embodies the spirit of Volcom that had only just begun the year prior and set the tone for the Stone that has remained part of its ethos to this day.

Day In The Dirt article pg1
Day In The Dirt article pg2
Day In The Dirt article pg3
Day In The Dirt article pg4

The following is an article originally published in the 1992 July issue of Beach Happy magazine, written by Volcom's co-founder, Richard Woolcott. It chronicles the legendary party known as 'Day In The Dirt'. The story embodies the spirit of Volcom that had only just begun the year prior and set the tone for the Stone that has remained part of its ethos to this day.

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Nach viermonatiger Planung war endlich alles bereit, damit „Drop in the Park” stattfinden konnte. Ein ganztägiger, kostenloser Event mit Skating und Rock and Roll im Gas Works Park in Seattle, Washington. Als Headliner-Bands waren Pearl Jam und Seaweed vorgesehen und zu den weiteren Attraktionen zählten eine speziell errichtete Halfpipe, MTV-Berichterstattung sowie Rock-The-Vote- und Pro-Marihuana-Aktivisten.

Das Mini-Woodstock bot sich als perfekte Gelegenheit für einen Volcom-Roadtrip an. Ein Moment, um zu rocken, auszuticken, mit den Bros zu cruisen und positive Energie zu tanken. Diese Art von Roadtrip war vor allem deshalb etwas Besonderes, weil man ihn nicht zu 100 % vorausplanen konnte. Letztendlich dauerte der Trip zehn Tage und war so intensiv, dass kein Foto und keine Story in der Lage wäre, genau die Vibes rüberzubringen, die wir dabei verspürt haben.

Unsere Crew bestand aus einer Handvoll Homies ohne Plan und Verbindlichkeiten, darunter Steve Graham, Dave Seone, Mike Parillo, Troy Eckert, Kyle Meza, Steve McNutt, Rob Defoe, Ryan Immegart, Tucker Hall, Clint Moncata und mir selbst, R. Wool-Air. Ebenfalls mit von der Partie waren Jamie Jackson, den wir auf am Freeway 5 bei Sacramento aufgabelten und Chet Thomas, mit dem wir am Flughafen von Seattle verabredet waren.

Ursprünglich hatten wir geplant, am Mittwoch dem 20. Mai um 12 Uhr zu starten und direkt nach Seattle durchzufahren, eine Minirampe aufzubauen, zu skaten und zu der Musik von Pearl Jam abzurocken, einen Tag lang zu chillen und danach weiter nach Mount Hood zu fahren. Das alles hörte sich perfekt an. Was sich dann jedoch tatsächlich abspielte, werden wir nie vergessen.

Weniger als eine Woche vor dem geplanten Konzert erhielt ich einen Anruf von unserer ultra-toughen Organisatorin „Super Beth”. Offenbar hatte die Stadt beschlossen, dass die Veranstaltung zu riskant war. Die Tatsache, dass Tausende von Leuten eine gute Zeit haben sollten, war für die Beamten gleichbedeutend mit Randale und nach mehrfachen hitzigen Diskussionen hatte die Stadtverwaltung die Entscheidung getroffen, die Genehmigung für die Veranstaltung zurückzuziehen.

Dennoch gaben wir die Hoffnung nicht auf. Beth hatte bereits eine neue Location ausfindig gemacht und versicherte mir, dass das Konzert stattfinden würde. An unseren Plänen änderte sich nichts: Wir wollten nach Seattle fahren – egal ob Sonne, Regen, Schnee oder Hagel.

Und dann war der große Tag endlich gekommen. Unsere beiden 15-Personen-Mietwagen des Typs Ford 250 waren bis oben hin vollgepackt mit allem, was man so für einen Roadtrip benötigt, einschließlich eines Zwei-Wege-Walkie-Talkie-Kommunikationssystems. Gegen Mittag, als alle Roadtripper startklar waren, erhielten wir einen Anruf vom Newport Beach Police Department. Zu meiner großen Überraschung war einer unserer Homies, Kyle Mesa, aufgrund eines misslichen und in Vergessenheit geratenen Haftbefehls auf dem Weg zur Bank verhaftet worden. Also machten wir uns schnurstaks auf zum Polizeirevier, um unseren gefangenen Bro mit einem ungedeckten Scheck über 500 $ freizukaufen, und dann konnte es endlich losgehen.

Die Fahrt war der reinste Pappenstiel. Wir fuhren in Orange County los, ohne Pausen einzulegen. Als Toilette diente uns eine leere Flasche und wenn wir hungrig waren, wartete die Mahlzeit im nächsten AM/PM-Minimarkt auf uns. Duschen, gesundes Essen und „Clean Living” standen nicht auf dem Programm. Wir waren nichts weiter als ein paar gute alte Jungs, dreckig, gut drauf und hatten alles im Griff.

Nach 22 Stunden kamen wir knackig und frisch in Portland an. Die Fahrt war völlig reibungslos verlaufen, außer als wir um 5 Uhr morgens plötzlich aus dem Schlaf gerissen wurden, weil Troy bei Tempo 120 auf zwei Rädern seitlich im Dreck von der Fahrbahn rutschte. Nachdem wir dieses kleine Malheur wieder vergessen hatten, waren wir alle begeistert, in Oregon zu sein.

Seone, der jetzt das Steuer in der Hand hatte, geleitete uns zu einem magischen Ort namens Burnside. Das unter einer Autobahn gelegene Wunder aus Beton mit Bowls und Quarterpipes hatte sich zu einem zweiten Zuhause für viele von Portlands Hardcore-Skatern entwickelt. Wir skateten und hingen eine Weile ab, machten uns aber bald wieder auf den Weg, um schnell ans Ziel zu gelangen.

Bevor wir losfuhren, hielt ich es für eine gute Idee, Beth und Eddie anzurufen, um abzuchecken, ob das Konzert nun tatsächlich stattfinden würde. Eddie, der Leadsänger von Pearl Jam und Beths langjähriger „fester Freund” hatte hart daran gearbeitet, die Stadt davon zu überzeugen, dass das Konzert stattfinden müsse. Zwei Tage vor der Show hatte die Stadtverwaltung jedoch erneut beschlossen, dass der Event außer Kontrolle geraten könnte. Die Veranstaltung wurde auf ganzer Linie gecancelt. Kein Konzert. Kein Pearl Jam.

Während wir uns weiter unterhielten, wurde mir klar, dass wir unbedingt eine geeignete Location brauchten. Eddie und Beth waren auf derselben Wellenlänge. Dieses Mal sollte das Establishment nicht das letzte Wort haben.

Dann kam mir der rettende Einfall. Mike Ranquet anrufen und fragen, ob wir den Event nicht auf das 5 Hektar große Waldgrundstück seiner Eltern verlegen könnten. Wir würden dabei helfen, die bereits vorhandene Halfpipe auf Vordermann zu bringen, das Grundstück leerräumen und einfach loslegen. Eine private Party für die Hardcore-Skater aus Seattle, Plattenfirmen, lokale Bands und enge Freunde. Beth und Eddie waren dafür, wir waren begeistert und jetzt stand uns nichts mehr im Weg.

Als wir in Seattle ankamen, gingen wir sofort zu Mikes Farm. Zwar gefiel ihm die Idee, doch er machte uns darauf aufmerksam, dass mit der Rampe mindestens drei Wochen Arbeit auf uns zukamen. Mit unserer Crew und den Jungs aus Seattle beschlossen wir jedoch, uns dieser Herausforderung zu stellen. Mit genügend Bier, Material, Essen und Flutlicht wollten wir die Rampe für dieselbe Session am Sonntag fertigstellen. Wir waren also heftigst unter Zeitdruck.

Die folgenden Tage waren, milde ausgedrückt, sehr intensiv. Unter der Regie von „Super Chicken” Steve McNutt begann die Verlängerung der fast 4 Meter langen Halfpipe, Formen anzunehmen. Und obwohl es so aussah, als ob die Hälfte der Gruppe die meiste Zeit nur faul in der Gegend herumsaß, packte jeder mit an und wir kamen in Riesenschritten vorwärts.

Wenn sie nicht gerade wegen mangelnder Unterstützung der Stadtverwaltung auf Protesten unterwegs waren, fuhren Beth und Eddie zwischen Stadt und Farm hin und her, um Licht und Essen für die Crew zu organisieren. Sie verbrachten auch viel Zeit damit, auf der Farm zu campen, zu grooven und positive Vibes zu verbreiten.

Das Leben auf der Farm war so schlicht, wie man es sich nur vorstellen kann. Im Van, im Zelt, im Stall oder draußen auf dem Boden schlafen, bei McDonalds um die Ecke frühstücken und am Poolrand des Nachbarn duschen. Unser Nachtleben beschränkte sich darauf, im OK Hotel auf die Musik von Gas Huffer abzugehen oder auf der Farm am Lagerfeuer zu trinken und Geschichten zu erzählen.

Am Samstag waren schon alle Sperrholzplatten an der bestehenden Rampe befestigt worden und die Übergänge für den neuen Anbau waren fertiggestellt. Gegen 14 Uhr tauchte plötzlich ein Produktionsteam von Rock The Vote auf. Sie wollten mit Eddie einen Beitrag für MTV aufnehmen. Das einzige Problem war, dass sie die Rampe benutzen wollten, an der wir in den letzten 48 Stunden gearbeitet hatten.

Die Situation war ziemlich angespannt. Die eine Seite mit dem fertigen Sperrholz war reif für Hollywood und auf der anderen Seite lungerte ein Haufen schäbiger Skater, die hart arbeiteten und jede Menge Bier tranken.

Etwas später war dann alles bereit zum Filmen. Eddie stand mitten auf der Rampe und las einen Artikel, der ihn verärgerte, während Scott Smile und Ranquet um ihn herum skateten. Nach mehreren Dutzend Aufnahmen und stundenlangen Vorbereitungen war der Clip endlich fertig. Hollywood war verschwunden und auf der Farm herrschte wieder Normalität.

An diesem Abend ging die Crew richtig ab. Alle skateten auf dem nackten Sperrholz herum und tobten sich aus. Jetzt arbeitete niemand mehr. Als ich mir das so ansah, fragte ich mich, ob wir das Projekt vor dem Gig überhaupt schaffen würden. Die Übergänge mussten noch gerahmt und die Rampe mit Masonit bedeckt werden.

Am Sonntag um 9 Uhr morgens war kein Mensch am Arbeiten und die Party sollte um 16 Uhr starten. McNutt erlitt einen völligen Burn-out und ihm war jetzt alles egal. Es wurde also ziemlich heikel. Die Jungs aus Seattle kannten sich jedoch mit Masonit aus und begannen, es zu verlegen. Die Gruppe hatte sich erneut aufgerafft und jeder wusste, was er zu tun hatte. Weiteres Gelände freiräumen, um Parkplätze zu schaffen, die Bühne für die Bands aufbauen und die Rampe fertigstellen.

Um 16 Uhr war die Rampe fertig und die Party war drauf und dran, tatsächlich loszugehen. Wir konnten es gar nicht fassen. Nach Monaten der Planung und all den Problemen war der Augenblick nun endlich gekommen, der absolute Wahnsinn. Während Unmengen an Skatern auf der RIESIGEN Halfpipe abgingen, war Seawead neben Seven Year Bitch auf der Bühne am Rocken. Auch Beths Band trat auf und Eddie sang sogar einige seiner Lieder mit ihrer Band. Jede Menge Bier, Hunderte von Leuten, ein guter Slam Pit, keine Bullen, keine Stadtverwaltung. Die Energie war unglaublich und der Vibe hätte nicht besser sein können.

ALL DIESE SKATEBOARDER WAREN AUF DEM WEG ZUM PARK, ALS DIE SHOW ABGESAGT WURDE. ALSO ZEIGTEN WIR IHNEN DEN WEG ZU DIESEM RIESENHAFTEN, ETWA 45 MINUTEN VON DER STADT ENTFERNTEN GRUNDSTÜCK, DAS EINEM FREUND VON UNS GEHÖRT. LETZTEN ENDES WURDE DARAUS EINE GIGANTISCHE PARTY MIT LEUCHTFEUER UND HUNDERTEN VON LEUTEN, DIE BEREITS IM GAS WORKS PARK DARAUF GEWARTET HATTEN, DASS DIE SHOW BEGINNT. GAS HUFFER, ZEKE UND 7 YEAR BITCH TRATEN AUF UND WENN ICH MICH RECHT ERINNERE, HABE SOGAR ICH EINIGE LIEDER GESUNGEN.

- Eddie Vedder, Auszug aus Pearl Jam „Twenty”

 

In den darauffolgenden Tagen skateten wir, cruisten durch die City und hingen gechillt in der Gegend herum. Am Mittwoch war es dann an der Zeit, die Heimreise anzutreten und zur Realität zurückzukehren. Eine Gruppe war schon vorher nach Hause gefahren, während meine Gruppe im weißen Schrottvan weiter nach Bend in Oregon fuhr, um am letzten Tag auf dem Mount Bachelor zu snowboarden. Danach fuhren auch wir zurück nach Hause.

Es ist gar nicht einfach, über einen Roadtrip zu berichten, weil man dabei so viele Dinge erlebt und so viele coole Leute trifft. Ich denke, die Moral dieses Abenteuers ist, dass Roadtrips eine gute Sache sind. Sie bringen Freunde zusammen, um unbekannte Orte und Ereignisse zu erleben. Wenn dir also langweilig ist und du in deiner Stadt festsitzt, steig einfach in dein Auto und fahr los. Du musst gar keine richtigen Pläne machen. Alles, was du brauchst, ist Essen, ein Schlafsack, Geld für Kraftstoff und Lust, das Leben aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenzulernen. Viel Glück, Bro, und viel Spaß!