Welche ökologischen Waschtechniken gibt es für Jeans?



Wusstest du, dass unser beliebtestes Kleidungsstück die Umwelt am stärksten verschmutzt? Jeanshosen dürfen heute weltweit in keinem Kleiderschrank mehr fehlen. Nicht nur der Herstellungsprozess, sondern auch ihre Verwendung haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Volcom hat beschlossen, das Problem ernst zu nehmen und setzt sich dafür ein, dass Jeans künftig ökologischer werden.


Neue umweltverträgliche Waschtechniken


Unter dem Druck von NGOs und internationalen Organisationen, die sich für die Vereinbarung von Zielen hinsichtlich der CSR (gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen) einsetzen, verpflichteten sich einige Hersteller, die Art und Weise zu ändern, wie sie Jeans herstellen. Gleichzeitig werden neue Lösungen entwickelt, um Jeans umweltbewusst herzustellen, insbesondere durch den Einsatz innovativer Waschtechniken. Dies sind die neuesten Techniken:


Ökologisches Waschen mit Ozon


Ozon (O3) ist ein Gas, das durch Anreicherung des in der Luft enthaltenen Disauerstoffs (O2) gewonnen wird. Beim Waschen mit Ozon wird Luft in eine Pumpe gesaugt, um sie in Ozon umzuwandeln und direkt in die Maschine abzugeben, in der sich die Jeans befindet. Die Waschtechnik mit Ozon ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Zunächst handelt es sich um ein Verfahren, das ansehnliche Ergebnisse erzielt. Die Behandlung von Jeanshosen mit Ozon hat eine ähnliche Wirkung auf die Farben wie die Einwirkung von Sonnenlicht. Ozon erzeugt keine Schadstoffe, da es sich, sobald es in die Luft abgegeben wird, wieder zu Sauerstoff umwandelt. Durch diesen natürlichen Prozess wird der Einsatz von Chemikalien reduziert. Eine ganze Reihe von Wasch- und Spülzyklen werden überflüssig. Diese Technik benötigt wesentlich weniger Wasser als herkömmliche Verfahren. Das Abwasser wird dabei nicht verschmutzt.


Ökologische Waschtechniken mit Enzymen


Ein Enzym ist ein organisches Protein, das von lebenden Zellen produziert wird. Diese Enzyme sind in der Lage, eine chemische Reaktion zu katalysieren. Seit 2010 suchen zahlreiche Forschungszentren an Universitäten sowie unabhängige Labore nach Lösungen für den Einsatz in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie wirken vorrangig auf die Textilfasern ein, ohne diese im Gegensatz zu chemischen Behandlungsprodukten zu zersetzen. Der Einsatz von Enzymen dient bei der Herstellung von Jeans dazu, insbesondere beim Waschen eine Verschmutzung des Spülwassers zu vermeiden. Dies ist ein wahrer Fortschritt im Bereich des Umweltschutzes. Ein solches Verfahren ist im industriellen Maßstab jedoch schwer umzusetzen. Derzeit wird intensiv nach Lösungen gesucht, wie diese Enzyme in größeren Mengen in einem geschlossenen Kreislauf genutzt werden können, um verschmutztes Abwasser zu reduzieren.


Ökologische Waschtechniken mit dem Laser


Die Waschtechnik mit dem Laser ist die dritte umweltfreundliche Methode, um Jeanshosen ein originelles Aussehen zu verleihen. Wie bei den Waschtechniken mit Ozon und Enzymen sind Laserstrahlen an sich nicht umweltschädlich. Diese Methode ist derzeit am präzisesten, um Kleidungsstücke zu veredeln. Die Motive werden im Computer erstellt und gespeichert, um sie auf jeder Jeans auf die gleiche Weise aufzutragen. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Linien, gesprenkelte oder gescheuerte Effekte erzielen. Die Geräte enthalten außerdem voreingestellte Modelle mit einfachen und originellen Motiven.

Neben der Verwendung von Bio-Baumwolle, REPREVE®-Hanffasern und Econyl®-Recyclingfasern arbeiten wir bei Volcom daran, die Auswirkungen bei der Herstellung unserer Kleidungsstücke durch umweltfreundliche Waschtechniken zu reduzieren. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Waschtechniken mit Bimsstein durch Methoden zu ersetzen, die Enzyme oder Ozon verwenden.



Auswirkungen auf die Umwelt bei der Herstellung von Jeans



Jeans gehören zu den Kleidungsstücken, die die Umwelt am meisten verschmutzen. Von der Baumwollernte bis zur Vermarktung kann eine Jeans fast 65.000 Kilometer zurücklegen. Die verschiedenen Phasen ihrer Herstellung liegen örtlich so weit auseinander, dass es manchmal schwierig ist, Produkte zurückzuverfolgen. Der CO2-Fußabdruck einer Jeans ist insbesondere auf die Entfernungen zurückzuführen, die sie während ihrer Produktion zurücklegt. Die Denim-Industrie zählt zu den Sektoren mit den höchsten Treibhausgasemissionen. Zum Färben, zur Veredelung der Textur sowie zum Bleichen muss die Jeans einer Reihe von Behandlungen und Spülungen unterzogen werden, die enorme Mengen an Wasser verbrauchen. Diese Behandlungen werden häufig mit Chemikalien wie Nitraten, Arsen und Mottenschutzmitteln durchgeführt, die für den Boden, das Wasser und die Luft eine Quelle der Verschmutzung darstellen.


Warum sollten herkömmliche Waschtechniken nicht mehr verwendet werden?


Ein wichtiger Prozess bei der Herstellung einer Jeans ist das Waschen. Sie verleiht dem Denimstoff ein ästhetisches und geschmeidiges Aussehen mit trendigen Details wie beispielsweise sichtbaren Abnutzungserscheinungen. Bisher wurden diese Details mithilfe des Sandstrahlverfahrens erstellt. Was ist das Sandstrahlverfahren? Bei diesem Verfahren wird Sand mit hohem Druck auf den Stoff aufgetragen. Das Sandstrahlen wird von den Arbeitern in Handarbeit durchgeführt und ist im EU-Recht verboten, da durch das Einatmen von Feinstaub mit Kieselsäure, Granit, Sand oder Steinen die sogenannte Silikose (Quarzstaublunge) und andere schwere Atemwegserkrankungen entstehen können. Außerdem handelt es sich dabei um einen besonders umweltschädlichen Prozess. Leider ziehen es viele Hersteller vor, ihre Fabriken in Länder zu verlagern, in denen Sandstrahlen noch erlaubt ist, anstatt neue Methoden zu entwickeln.

Noch heute verwenden viele Hersteller Bimsstein zum Waschen von Jeans. Bei dem Sand handelt sich um eine nicht erneuerbare Ressource, die direkt aus dem Meeresboden gewonnen wird. Beim Kauf deiner Jeans solltest du daher darauf achten, dass sie mit „steinlosen“ Techniken hergestellt wurde.

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